Cat. No. E02E-DE-01 Cat. No. E02E-DE-01 Gesamtlösungen für die industrielle Sicherheit Berlin Tel: +49 (0) 30 435 57 70 Düsseldorf Tel: +49 (0) 2173 680 00 Hamburg Tel: +49 (0) 40 790 12 600 München Tel: +49 (0) 89 379 07 96 Stuttgart Tel: +49 (0) 7032 81 13 10 ÖSTERREICH Omron Electronics G.m.b.H. Brunner Straße 81, A-1230 Vienna Tel: +43 (0) 1 80 19 00 Fax: +43 (0) 1 80 44 846 www.omron.
SICHERHEIT Handbuch für Sicherheitsanwendungen © OMRON Europe B.V, 2003 Haftungsausschluss OMRON behält sich das Recht vor, Informationen in diesem Handbuch ohne vorherige Ankündigung zu ändern oder zu ergänzen. Für Fehler oder Auslassungen wird keine Verantwortung übernommen. Für die sichere Installation und Bedienung von OMRON Produkten bleibt der Anwender verantwortlich. Die in diesem Handbuch enthaltenen Schaltskizzen und Empfehlungen sind nur allgemeiner Natur.
SICHERHEIT Inhalt Seite Kapitel 1 1.0 1.1 1.2 Hintergrund Notwendigkeit der Maschinensicherheit Angesprochener Personenkreis 1 1 1 Grundlagen Europäische Gesetzgebung CE-Zertifizierung Maschinenrichtlinie Grundlegende Sicherheitsanforderungen Harmonisierte europäische Normen Produkthaftung 2 2 2 2 3 3 5 Kapitel 2 2.0 2.1 2.2 2.3 2.3.1 2.4 2.5 Kapitel 3 3.0 3.1 3.2 3.3 3.4 3.
SICHERHEIT Kapitel 6 6.0 6.1 6.1.1 6.1.2 6.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.
SICHERHEIT 1.0 Hintergrund Die Europäische Union ist einer der weltweit wichtigsten Wirtschaftsräume. Im Rahmen ihrer täglichen Arbeit werden Jahr für Jahr 4,8 % der in der Industrie Beschäftigten (ca. 10 Millionen Personen) Opfer von Betriebsunfällen, 0,17 % aller Beschäftigten erleiden gar schwere Verletzungen oder kommen zu Tode (8000 Todesfälle sind jährlich zu beklagen). Ursächlich für diese Unfälle sind zum einen Fahrlässigkeit und zum anderen eine unzureichende Maschinensicherheit.
SICHERHEIT 2.0 Grundlagen Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) – dieser Name wurde mit der Unterzeichnung des die Europäische Union (EU) begründenden Vertrags von Maastricht am 7. Februar 1992 geändert – stimmten von Anfang an darin überein, dass die Sicherheitsanforderungen für eine Vielzahl von Produkten in den Mitgliedsstaaten (sowie in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums – EWR) harmonisiert werden müssen.
SICHERHEIT 2.3.1 Grundlegende Sicherheitsanforderungen Die in der Maschinenrichtlinie aufgeführten grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen sind bindend. Es ist jedoch möglich, dass die damit gesetzten Ziele beim gegebenen Stand der Technik nicht erreicht werden. In diesem Fall muss die Maschine soweit wie irgend möglich auf diese Ziele hin konzipiert und gebaut werden.
SICHERHEIT Die harmonisierten europäischen Sicherheitsnormen sind hierarchisch aufgebaut: - - Typ-A-Normen (Sicherheitsgrundnormen) enthalten Grundbegriffe, Gestaltungsleitsätze und allgemeine Aspekte, die für alle Maschinen gelten. Typ-B-Normen (Sicherheitsgruppennormen) behandeln einen Sicherheitsaspekt oder einen Typ sicherheitsbezogener Einrichtungen, der für eine ganze Reihe von Maschinen verwendet werden kann.
SICHERHEIT 2.5 Produkthaftung Die Produktsicherheitsrichtlinie und die Produkthaftungsrichtlinie ergänzen einander, haben jedoch keinen identischen Geltungsbereich. So besagt beispielsweise die Produktsicherheitsrichtlinie explizit, dass ein der Richtlinie nicht genügendes Produkt, gegen dessen Hersteller Maßnahmen eingeleitet wurden, nicht automatisch als defekt im Sinne der Produkthaftungsrichtlinie anzusehen ist.
SICHERHEIT 3.0 Gewährleisten der Sicherheit Heutzutage ist es nicht mehr so, dass sich der zuständige Maschinen- oder Prozessentwickler zunächst Gedanken über die Produktionsanforderungen macht und sich erst später um die Sicherheit kümmert, sondern er betrachtet diese beiden Faktoren als Ganzes. Die Gesetzgebung macht es erforderlich, dass Maschinen- und Prozessentwurf die festgelegten Normen und Bestimmungen erfüllen.
SICHERHEIT Schritt 3 – Risikobeurteilung • • • Muss dokumentiert werden. Alle vorhersehbaren Faktoren müssen in Betracht gezogen werden. Kombination aus: • Schwere der Verletzung • Wahrscheinlichkeit des Auftretens • Häufigkeit der Gefahrenexposition Schritt 4 – Risikobewertung und -minderung • • Ermittlung, ob das Ausmaß des Risikos akzeptabel ist. Priorisierung der Implementierung von Schutzmaßnahmen.
SICHERHEIT Kategorie B Die sicherheitsbezogenen Teile von Steuerungen und/oder ihre Schutzeinrichtungen sowie ihre Bauteile müssen in Übereinstimmung mit den zutreffenden Normen so gestaltet, gebaut, ausgewählt, zusammengestellt und kombiniert werden, dass sie den zu erwartenden Einflüssen standhalten können. Kategorie 1 Die Anforderungen der Kategorie B müssen erfüllt sein. Bewährte Bauteile müssen verwendet, und bewährte Sicherheitsprinzipien müssen angewendet werden.
SICHERHEIT Parameter S: Schwere der möglichen Verletzung – S1 und S2 Zur Abschätzung des aus einem oder mehreren Ausfällen in den sicherheitsbezogenen Teilen einer Steuerung resultierenden Risikos wird zwischen leichten (normalerweise reversiblen) und schweren (normalerweise irreversiblen, einschließlich Tod) Verletzungen unterschieden. Zur Unterscheidung zwischen S1 und S2 müssen die üblichen Konsequenzen von Unfällen und normale Heilungsprozesse angenommen werden.
SICHERHEIT Kategorie Risikograf B 1 2 3 4 Bevorzugt auszuwählende Kategorie S1 Für das jeweilige Risiko möglicherweise überdimensionierte Kategorie P1 F1 S2 P2 P1 F2 Mögliche Kategorie, kann zusätzliche Maßnahmen erfordern P2 3.4 Validierung Zielsetzung der Validierung ist es festzustellen, in welchem Maß die sicherheitsbezogenen Teile der Steuerung entsprechend ihren technischen Daten den generellen Sicherheitsanforderungen der Maschine entsprechen.
SICHERHEIT START Fehlerliste prEN 954-2, Abschnitt 6 Betrachtungen bei der Gestaltung Validierungsplan Validierungsleitsätze prEN 954-2, Abschnitt 3.3 EN 954-1, Abschnitt 4 prEN 954-2, Abschnitt 3.1 Dokumente prEN 954-2, Abschnitt 3.3 Analyse prEN 954-2, Abschnitt 4 Kriterien für Fehlerausschluss prEN 954-2, Abschnitt 6 Ist die Analyse ausreichend? NEIN Prüfung prEN 954-2, Abschnitt 5 JA Validierungsbericht ENDE prEN 954-2, Abschnitt 3.4 Prüfung vollständig? NEIN JA 3.
SICHERHEIT • Konformitätserklärung bzw. Herstellererklärung • Das CE-Zeichen stellt eine Selbstzertifizierung dar. Durch Anbringen des CE-Zeichens bescheinigt der Hersteller, dass alle relevanten rechtlichen Anforderungen erfüllt sind. • Das CE-Zeichen muss deutlich, sichtbar, lesbar und abriebfest sein. 4.
SICHERHEIT 4.2 Anforderungen an NOT-AUS-Einrichtungen EN 418 legt die funktionellen Aspekte und Gestaltungsleitsätze für den Entwurf von NOT-AUS-Einrichtungen wie NOT-AUS-Tastern, Seilschaltern und Fußpedalen fest. Gemäß EN 418 konstruierte Produkte können für NOT-AUS-Einrichtungen eingesetzt werden. Die folgende Abbildung illustriert das Grundprinzip einer NOT-AUS-Einrichtung. Eine Person wird sich der Notwendigkeit eines NOT-AUS-Signals bewusst Betätigung der NOT-AUS-Einrichtung Rückstellung bzw.
SICHERHEIT 4.3 Schaltpläne Im Folgenden finden Sie einige NOT-AUS-Einrichtungen, die den verschiedenen Steuerungskategorien nach EN 954-1 entsprechen. OMRON bietet für Einrichtungen dieser Art verschiedene Serien von Sicherheitsmodulen (z. B. G9SA und G9SB) an. 4.3.
SICHERHEIT 4.3.2 Zweikanaleingang, Kategorie 3 Produkte: G9SB-3010, A22E Rückführkreis Zweikanalkonfiguration Kategorie 3 Automatische Rückstellung S1: NOT-AUS-Taster A22E KM1/KM2: Netzschütz M: Drehstrommotor Steuerschaltkreis 4.3.
SICHERHEIT 4.3.4 NOT-AUS-Einrichtung mit Zweikanaleingang als SPS-Baugruppe, Kategorie 4 Für kompakte Systeme kann der Sicherheitsschaltkreis in die SPS integriert werden. Der Sicherheitsschaltkreis selbst ist dabei als festverdrahtete Hardware ausgeführt. Diese Variante bietet den Vorteil, dass die SPS ohne weiteren Zusatzaufwand alle sicherheitsbezogenen Signale und Ausgänge direkt überwachen kann. Die NOT-AUSBaugruppe kann in Einrichtungen der Steuerungskategorie 4 (EN 954-1) eingesetzt werden.
SICHERHEIT 4.4 Konfiguration mit NOT-AUS-Taster und Sicherheitslichtgitter Soll die Anwendung bei Unterbrechung eines Sicherheitslichtgitters dasselbe Verhalten zeigen wie bei Betätigung des NOT-AUS-Tasters, kann die folgende Schaltung eingesetzt werden. Die Überwachungseinheit kann sowohl die Schaltausgänge (OSSD) des Sicherheitslichtgitters als auch die NOT-AUS-Funktion überwachen.
SICHERHEIT 4.5 Produkte für NOT-AUS-Einrichtungen Drucktaster: OMRON bietet zwei verschiedene Serien von NOT-AUS-Tastern an: A165E für Einbauöffnungen mit 16 mm Durchmesser und A22E für Einbauöffnungen mit 22 mm Durchmesser. Die Serie A165E bietet mit nur 28,5 mm (ab Rückseite Schalttafel) die weltweit geringste Einbautiefe.
SICHERHEIT 5.0 Türüberwachung und -verriegelung Schalter für die Türüberwachung und -verriegelung gehören zu den wichtigsten Schutzeinrichtungen für die Verhinderung von Gefahrensituationen durch Stillsetzen der Maschine. Wird eine Maschine durch einen Schutzzaun abgesichert, muss sichergestellt sein, dass der einzige Weg in den Gefahrenbereich durch die Schutztür führt. Wird diese geöffnet, wird die Maschine durch mechanisch betätigte Positionserfassungen gestoppt.
SICHERHEIT 5.2 Anforderungen an Türüberwachungseinrichtungen Türüberwachungseinrichtungen müssen sicherstellen, dass die Sicherheitstür den in der Risikobeurteilung (EN 1050) festgelegten Gefährdungsbereich schützt. Die Sensoren und die Signalverarbeitung müssen den anwendbaren Normen und Richtlinien entsprechen. - Schalter müssen alle zu erwartenden und vorhersehbaren Belastungen aushalten. Schalter müssen den Sicherheitsnormen entsprechen.
SICHERHEIT Betätigung mit Betätiger Bei einer Betätigung mit separatem Betätiger kann der Schalter nicht auf einfache Weise überlistet werden. Jede Betätigung erfordert den speziellen Betätiger. Diese Schalter können bei verschiebbaren, aufklappbaren und abhebbaren Schutzeinrichtung eingesetzt werden. Sie werden im Wesentlichen für Verriegelungseinrichtungen eingesetzt. Nachteilig bei diesen Schaltern ist, dass sie durch einen nicht an der Schutzeinrichtung angebrachten Betätiger überlistet werden können.
SICHERHEIT G9SA-321T, verzögerter Ausgang Kategorie 4 für Stopp-Kategorie 0 Kategorie 3 für Stopp-Kategorie 1 Manuelle Rückstellung S1: Sicherheitsschalter mit Zwangsöffnungsmechanismus (D4Dx, D4Bx) S2: Positionsschalter (D4DN, D4BN) S3: Rückstelltaste KM1/KM2: Netzschütz, M: Motor Rückführkreis offen Ausschaltverzögerung Steuerschaltkreis Zeitablaufdiagramm Geräteschalter S1 und S2 Rücksetztaster S3 K1 und K2 (Öffner) K1 und K2 (Schließer) K3 und K4 (Öffner) K3 und K4 (Schließer) KM1 und KM2 (Öffner)
SICHERHEIT 5.5 Produkte für die Türüberwachung und -verriegelung OMRON bietet eine breite Palette von Sicherheitspositionsschaltern und Sicherheitstürschaltern (mit oder ohne Zuhaltung) für die Überwachung und Verriegelung von Schutzeinrichtungen an.
SICHERHEIT D4BS Sicherheitstürschalter • Metallgehäuse, Schutzklasse IP67 • Ausführungen mit einer oder drei Kabeleinführungen • Zulassungen: UL, CSA, BIA und SUVA • Entspricht den EN-Normen, CE-Kennzeichnung • Drei verschiedene Betätiger Sicherheitstürschalter mit Zuhaltung Hält die trennende Schutzeinrichtung geschlossen, bis die Maschine zum Stillstand gekommen ist.
SICHERHEIT 6.0 Zweihandschaltungen Für den Schutz von Anwendern, die Gefahrenbereichen unmittelbar ausgesetzt sind und die Zugriff auf eine Gefährdungszone benötigen, empfiehlt sich eine Zweihandschaltung als angemessene Lösung. Anders als trennende Schutzeinrichtungen, die eine Barriere zwischen Anwender und Gefährdung bilden, zwingen Zweihandschaltungen den Bediener, beide Hände auf den Stellteilen zu halten, solange die Maschine eine potenziell gefährliche Bewegung ausführt.
SICHERHEIT Eine der Hauptanforderungen an elektrische Zweihandschaltungen ist die synchrone Betätigung. Abbildung 6.1 illustriert dies. Auslösung des ersten Eingangssignals Auslösung des zweiten Eingangssignal Ende der Eingangssignale 1. Hand 2. Hand Zeit t 0,5 s Dauer der simultanen Betätigung simultane Betätigung Abbildung 6.
SICHERHEIT Ausschluss der Überlistung mit Hand und Ellbogen desselben Arms - Einhaltung eines Abstands von mindestens 550 mm (lichtes Maß) zwischen den beiden Stellteilen. Abstand ≥ 550 mm - Trennung der beiden Stellteile durch eine oder mehrere erhöhte Blenden o. ä., sodass die beiden Stellteile nicht gleichzeitig mit einer Messeinrichtung, bestehend aus einem Stab von 300 mm Länge und maximal 5 mm Durchmesser mit einer daran angebrachten Schnur von 250 mm Länge, berührt werden können.
SICHERHEIT Ausschluss der Überlistung mit der Hand und anderen Körperteilen: - Anordnung der Stellteile auf einer horizontalen oder nahezu horizontalen Fläche mindestens 1.100 mm über dem Boden oder dem Zugangsniveau. ≥ 1100 mm - Anordnung der Stellteile auf einer vertikalen oder nahezu vertikalen Fläche mit Schutzabschirmungen und/oder Blenden um die Stellteile. Konfigurationen dieser Art müssen mit dem Testkonus geprüft werden. 6.1.
SICHERHEIT 6.
Bedienpult 1 1 – 1 Bedienpult 2 – 2 Bedienpulte Blindstecker für X1 Handbuch für Sicherheitsanwendungen Seite - 30 - Hinweis: Bei Betrieb mit einem Bedienpult muss an X1 der Blindstecker statt des zweiten Bedienpults angeschlossen werden. Steuerschaltkreis 6.3.
Steuerschaltkreis Handbuch für Sicherheitsanwendungen S1: Sicherheitspositionsschalter mit Zwangsöffnungsmechanismus (D4D oder D4B) S2: Positionsschalter Hinweis Seite - 31 - S11: Zweihand-Drucktaster KM1, KM2: Magnetschütz Steuerschaltkreis 6.3.
SICHERHEIT 6.4 OMRON Produkte für Zweihandschaltungen OMRON bietet eine große Auswahl an Sicherheitsprodukten für sichere und effiziente Lösungen.
SICHERHEIT 7. Lichtgitter Lichtgitter kommen bei Installationen zur Anwendung, bei denen das Risiko von Personenschäden besteht. Sie bieten Schutz, indem sie die Maschine stillsetzen, bevor eine Person in eine Gefährdungssituation geraten kann. 7.1 EN 61496 und EN 999 Lichtgitter werden in den relevanten Normen EN 61496-1 und EN 61496-2 als ESPE (Electro Sensitive Protective Equipment, berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen) bzw.
SICHERHEIT Die Norm EN 999 unterscheidet je nach Art der Annäherung an das Schutzfeld zwischen drei verschiedenen Fällen: • Normale (vertikale) Annäherung S = (2000 mm/s x T) + 8 x (d – 14 mm) (1) Gefahrenbereich d: Auflösung des Sensors in mm (d ≤ 40 mm) S darf dabei nicht kleiner als 100 mm werden. Ergibt Formel (1) für S einen Wert über 500 mm, kann stattdessen Formel (2) verwendet werden. Hierbei darf S jedoch nicht kleiner als 500 mm werden.
SICHERHEIT Zusammenfassung Allgemeine Formel S=KxT+C 100 mm ≤ S ≤ 500 mm S = (2000 mm/s x T) + 8 x (d – 14 mm) d ≤ 40 mm S > 500 mm S = (1600 mm/s x T) + 8 x (d – 14 mm) S = (1600 mm/s x T) + 850 mm 40 mm < d ≤ 70 mm Einzelstrahlsensoren S = (1600 mm/s x T) + 1200 mm 7.1.1 Beispiele für die Berechnung des Sicherheitsabstands Vor der Berechnung des Sicherheitsabstands müssen Sie sicherstellen, dass die anzuwendende Typ-C-Norm bzw.
SICHERHEIT Schutzfunktion: Finger und Handschutz: Bediener in der Nähe des Gefahrenbereichs Körperschutz: 1. Zugangsschutz: Anwesenheit des Bedieners im Gefahrenbereich ist immer erkennbar 2. Anwesenheitserkennung: Bediener muss immer erfassbar sein. Ein Finger- oder Handschutzsystem besteht im Allgemeinen aus einem Sicherheitslichtgitter Typ 4 (bzw. Typ 2, sofern die Risikobeurteilung dies zulässt) und festen mechanischen Schutzeinrichtungen.
SICHERHEIT 7.2.2 AOPD Typ 2 Die Norm EN 61496-2 verlangt bei AOPDs des Typs 2 eine Selbsttestfunktion. • Beim Auftreten eines Fehlers erkennt das System diesen Fehler nach dem nächsten Testzyklus. • Die Dauer des internen Testzyklus muss den Sicherheitsanforderungen entsprechen (max. 150 ms). • Der Öffnungswinkel des optischen Kegels darf maximal ±5° von der Mittellinie betragen. • Das Sicherheitsniveau des Typs 2 entspricht der Steuerungskategorie 2 (EN 954-1).
SICHERHEIT 7.3.1 Mehrstrahlsensor Typ 4 Sie können die Anforderungen der Norm EN 999 erfüllen, indem Sie mehrere Einzelstrahlsensoren in vorgeschriebenen Höhen über dem Boden installieren. Sie können die Installation aber auch vereinfachen, indem Sie Mehrstrahlsensoren (z. B. das OMRON Mehrstrahl-Sicherheitslichtgitter F3SH) einsetzen, bei denen der Abstand zwischen den Strahlen bereits der Norm EN 999 entspricht. Ein unerkanntes Übersteigen ist nicht möglich Oberster Strahl max.
SICHERHEIT 7.4 Muting-Anwendungen Die Norm EN 954-1 (Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen) definiert Muting als zeitlich begrenzte automatische Überbrückung von Sicherheitsfunktionen durch die sicherheitsbezogenen Teile einer Steuerung. Muting-Anwendungen findet man sehr häufig bei optischen Sicherheitssensoren (berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (BWS), z. B. Sicherheitslichtgitter).
SICHERHEIT Für Anwendungen dieser Art muss ein System konzipiert werden, das zwischen - zugelassenen Objekten, die das Schutzfeld ungehindert passieren dürfen, und - nicht zugelassenen Objekten (z. B. Personen) unterscheiden kann. Muting-Funktionen können mit BWS des Typs 2 und 4 realisiert werden. Die grundlegenden Anforderungen für eine bestimmte Anwendung sind in der entsprechenden Typ-C-Norm festgelegt.
SICHERHEIT Vier externe Muting-Sensoren liefern Eingaben an den Muting-Controller. Nur die Aktivierung der Muting-Sensoren in einer bestimmten Reihenfolge aktiviert die MutingFunktion. In diesem Fall aktiviert die Palette auf ihrem Weg zuerst den ersten, dann den zweiten Muting-Sensor. Diese Signalfolge aktiviert die Muting-Funktion, die durch die gelb blinkende Muting-Leuchtanzeige angezeigt wird. Die Palette passiert die Sensoren und das Lichtgitter in einer Richtung.
SICHERHEIT Beispiel mit zwei Lichtgittern aus jeweils zwei Einzelstrahlsensoren und vier MutingSensoren, gesteuert durch einen Muting-Controller F3SP-U1P-TGR. Weitere Eigenschaften des Muting-Controllers sind die mitgelieferte, für die korrekte Funktion des Systems wesentliche Muting-Leuchtanzeige sowie die Override-Funktion, die durch gleichzeitiges Drücken zweier Tasten beim Einschalten des Controllers aktiviert wird. 7.
SICHERHEIT Diese reduzierte Auflösung des Lichtgitters muss bei der Berechnung des Sicherheitsabstands berücksichtigt werden (siehe nachstehende Tabelle). Auflösung (mm) Strahlabstand (mm) 9 15 30 60 0 14 25 40 70 1 2 3 23 32 41 40 55 70 70 100 130 130 190 250 Durchmesser nicht erfassbarer Objekte (mm) 1 2 3 4 13 22 5 20 35 20 50 80 50 110 170 7.
SICHERHEIT 7.7 Produkte für Sicherheitssensoranwendungen OMRON bietet eine große Auswahl an Sicherheitssensoren für den Schutz Ihrer Anwendung an.
SICHERHEIT 8.0 Sichere Netzwerke Bedingt durch den technischen Fortschritt ist heute auch eine sichere Datenkommunikation über serielle Netzwerke möglich. Für die Standardkommunikation stehen bereits verschiedene etablierte Netzwerke wie DeviceNet, ASI und Ethernet mit einem recht hohen Grad an Zuverlässigkeit zur Verfügung. In der Vergangenheit war die Übertragung sicherheitsbezogener Informationen über ein Netzwerk nicht möglich.
SICHERHEIT 8.2 CIP Safety / DeviceNet Safety „CIP“, Control Information Protocol, ist eine Applikationsschicht (ISO-Ebene 7) für DeviceNet, Ethernet IP und einige andere Bussysteme. 2002 stellten drei der größten Anbieter von Automationslösungen (OMRON, Rockwell Automation und Sick) die Sicherheitserweiterung CIP Safety vor. CIP Safety ermöglicht als erstes von einem bestimmten Medium unabhängiges Sicherheitsprotokoll offene Hybrid-Netzwerke.
SICHERHEIT 9.0 Glossar Die europäischen Normen definieren technische Verfahren und Spezifikationen, die Konstrukteuren und Herstellern die sicherheitsgerechte Konstruktion von Maschinen für gewerbliche und private Zwecke erleichtern sollen. Sie können ebenfalls für andere technische Produkte mit vergleichbaren Gefahrenpotential angewandt werden. 9.1 Definitionen Gefährdung Eine Ursache für mögliche Verletzungen oder Gesundheitsschäden.
SICHERHEIT Schutzeinrichtung mit Verriegelungseinrichtung Trennende Schutzeinrichtung mit Verriegelungseinrichtung (z. B. Positionsschalter mit separatem Betätiger) mit folgenden Eigenschaften: - Die durch die Schutzeinrichtung abgedeckten gefährdenden Maschinenfunktionen können nicht in Gang gesetzt werden, bevor die Schutzeinrichtung nicht geschlossen ist. - Wird die Schutzeinrichtung während laufender gefährdender Maschinenfunktionen geöffnet, wird ein Stoppbefehl gegeben.
SICHERHEIT Muting Zeitlich begrenzte automatische Überbrückung von Sicherheitsfunktionen durch sicherheitsbezogene Teile einer Steuerung. Manuelle Rückstellung Funktion der sicherheitsbezogenen Teile einer Steuerung zur manuellen Wiederherstellung bestimmter Sicherheitsfunktionen vor dem Wiederingangsetzen der Maschine. 9.
SICHERHEIT EN 1037: Sicherheit von Maschinen – Vermeidung von unerwartetem Anlauf EN 1088: Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen in Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen – Leitsätze für Gestaltung und Auswahl EN 60204-1: Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen EN 60947-1: Niederspannungsschaltgeräte – Teil 1: Allgemeine Festlegungen EN 60947-5-1: Niederspannungsschaltgeräte – Teil 5-1: Steuergeräte und Schaltelemente
SICHERHEIT 9.3 Literatur und Links In diesem Abschnitt finden Sie Quellenangaben für ergänzende und weiterführende Informationen zur Maschinensicherheit usw. OMRON Interaktives Sicherheitshandbuch (englisch, deutsch, italienisch, spanisch) Flash-Präsentation zu europäischen Gesetzen und Normen mit animierten Erläuterungen zu speziellen Funktionen (Muting, Ausblendung usw.
SICHERHEIT Deutschsprachige Quellen Leitfaden Maschinensicherheit in Europa (deutsche Version) Beuth Verlag GmbH, Berlin Loseblattsammlung (4 Ordner) oder CD (zweisprachig) CD-ROM: Was? - Wie? – Wo? Bestellnummer: BG-2000 Herausgeber: Süddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft Sichere Maschinen in Europa Verlag Technik & Information, Bochum ISBN 3-928535-10-2 BIA-Report 6/97: Kategorien für sicherheitsbezogene Steuerungen nach EN 954-1 Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) ISBN 3-8838