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Einführung Sicherungen
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Wobei die Zeitabstände innerhalb einer Signalperiode konstant sein müssen mit:
Der einfachste Weg ist jedoch, den Strom in den oben aufgeführten Fällen a) bis e) zu
messen. Liegt der ermittelte Dauerbetriebsstrom vor, ist bei erhöhten Umgebungstempera-
turen der bauteilspezifische Deratingfaktor zu beachten, um die Nennstromstufe der
Sicherungstype an diese Situation anzupassen. Ergänzend folgt die normabhängige
Nennstromstufenkorrektur.
Am Beispiel
I
Betrieb
=1,6A, T
Umg
=85°C und dem Deratingfaktor K
T65
=0,88 (Beispiel!) ist eine IEC-
Sicherungstype mit:
I
Betrieb
*1/K
T
= 1,82A gewählt: 2A
die richtige Wahl. Bei UL-Sicherungstypen wäre aufgrund der zur IEC unterschiedlichen
Nennstromdefinition z.B. der Faktor 1/0,7 zu ergänzen:
I
Betrieb
*1/K
T
*1/0,75 = 2,42A gewählt: 2,5A
Es ist immer der nächsthöhere Nennstrom der Sicherungstype auszusuchen. Ebenso sind im
nächsten Schritt die Fehlersituationen zu verifizieren, d.h. ob die Schaltzeit der gewählten
Sicherung bei Überstrom ausreichend gering ist.
Bei Einschaltimpulsen (speziell bei Schaltnetzteilen ohne Anlaufstrombegrenzung) muss
geprüft werden, ob der I
2
t –Wert der gewählten Sicherung ausreichend ist. Zusätzlich sind die
erwarteten Einschaltpulse (n) pro Lebenszyklus des Gerätes zu berücksichtigen. Ausgehend
von einem exponentiell abklingenden Pulsverlauf lässt sich der I
2
t-Wert in diesem Zeitbereich
mit der Formel:
I
2
t
Puls
=I
τ
2
/2 mit den Bedingungen: gesamte abklingende Pulslänge = 5τ, I(τ)=0,37 * Ipeak
abschätzen. Als Richtlinie für eine korrekte Wahl des Sicherungsschmelzintegrals gilt der
Zusammenhang:
I
2
t
Sich
≥ 2*I
2
t
Puls
* log(n) mit n≥10.